Pfad: Home => Events => Wochenüberblick / Themenindex => KW37

Störfälle der Woche: KW37-1997

25.8.97 Transport eines Reaktordruckbehälters zum Endlager

Wieder ist beantragt, einen ganzen Reaktordruckbehälter in ein Endlager zu transportieren. Diesmal ist es der 13 m lange, 8,5 m Durchmesser und 1020 Tonnen schwere RDB des ehemaligen AKW Trojan bei Portland (Oregon), der bis zum 434 km entfernte Endlager der Firma US-Ecology in Hanford (Washington) gebracht werden soll. Die Radioaktivität des aktivierten Behälters beträgt 74 PBq entsprechend 2 Mio.Curie, zusätzlich sind 5,7 TBq entsprechend 155 Curie als anhaftende Radioaktivität in dem Behälter. Die Nachzerfallswärme des Behälters beträgt 20 bis 30 kW. Der Behälter wird als Ganzes im oberflächennahen Endlager im Sand von Hanford vergraben. Dies ist nach amerikanischen Richtlinien zulässig.
Quelle: Secretary Paper der NRC
S97-164y.txt

3.9.97 Großbritannien und Frankreich verzichten auf Seedumping radioaktiver Abfälle und kündigen Reduzierung der Ableitungen in die See an

Bei der Tagung der Oslo-Paris-Kommission (OSPAR) hat der britische Umweltminister Michael Meacher angekündigt, daß Großbritannien künftig seinen Vorbehalt fallenläßt, Nuklear-U-Boote im Meer zu entsorgen. Er kündigte außerdem an, daß "innerhalb einer Generation" die Ableitungen radioaktiver Stoffe auf Hintergrundkonzentrationen reduziert würden. Frankreich hat sich diesem Wechsel in der britischen Politik angeschlossen. Die beiden Wiederaufarbeitungsanlagen in Frankreich und Großbritannien sind für 90% der radioaktiven Einleitungen in die Nordsee verantwortlich. Die geänderte Politik soll bei der nächsten OSPAR-Ministerpräsidenten-Konferenz vom 20. bis 24. Juli nächsten Jahres in Lissabon in die Vereinbarung aufgenommen werden. Die deutsche Vertretung hat bei der vorbereitenden Konferenz wachsweiche Formulierungen bevorzugt.
Quellen: Financial Times 3.9.97; Independant 3.9.97; EnviroNewsService 3. und 5.9.97 über NukeNet

4.9.97 Gestohlene Tritiumquellen als Hausbeleuchtung

Nachdem aus einem Armeedepot in USA sieben Tritiumquellen aus Nachtsichtquellen gestohlen worden waren (siehe Bericht wurden diese jetzt wiedergefunden. Ein Mann gab zu, daß er die Quellen gestohlen und als Außenbeleuchtung in seinem Privathaus verwendet hatte. Sechs der Quellen wurden dort beschlagnahmt, eine siebte war zerbrochen. In dem Privathaus, aus einem Gartenteich und von dem Individuum wurden daraufhin umfangreiche Meßproben entnommen, um die Tritiumkontamination genauer zu bestimmen.
Quelle: Preliminary Notice der NRC 19755apn.txt

4.9.97 Neues von der Quelle im Schrott

Nachdem in Auto-Schreddermüll Americium gefunden wurde (siehe Bericht) wurde der gesamte Schrottplatz auf Kontamination untersucht. Außer an und auf dem Lastwagen und seiner Ladung wurde keine weitere Kontamination gefunden. Inzwischen ist ein mobiles Labor des Brookhaven National Laboratory zu dem Schrottplatz gebracht worden, um bei der Identifikation der defekten Quelle behilflich zu sein.
Quelle: Preliminary Notice der NRC 19756apn.txt

4.9.97 Radioaktive Schaufeln bei der Eingangskontrolle in Stahlwerk entdeckt

Nachdem eine Ladung Schrott den Kontrollmonitor eines Stahlwerkes in West Virginia ansprechen ließ, wurden als Ursache Stahlfedern identifiziert, aus denen Schaufeln hergestellt worden waren. Die Ortsdosisleistung des Schrotts lag bei 100 µR/h oberhalb des Hintergrundes, eine hüfthohe Lage der Schaufeln wies ein Zehntel dieses Wertes auf. Als Radionuklid in dem Stahlschrott wurde Cobalt-60 identifiziert. Jetzt beraten die Behörden, was mit dem Schrott weiter passieren soll.
Quelle: Preliminary Notice der NRC
29747pn.txt

6.9.97 Dichtemeßgerät mit Strahler von Auto überfahren

In St.Louis (Missouri) wurde eine Strahlenquelle mit 10 mCi Cs-137 und 50 mCi Am-241 von einem Auto überfahren. Das Auto hatte eine Baustellenabsperrung durchbrochen und war über die Quelle gerollt. Die Quelle lag danach unabgeschirmt auf der Straßendecke, scheint aber noch im Metallzylinder dicht eingeschlossen zu sein.
Quellen: Störfallmeldung der NRC
9709408dr.txt Event Nummer 32881; Preliminary Notice der NRC 39773pn.txt

8.9.97 Radioaktive Quelle in Kohlekraftwerk beschädigt

In einem Kohlekraftwerk wurde eine fest installierte radioaktive Quelle mit 50 mCi Cs-137 in einem Vorratssilo von einem spontanen Silobrand erfaßt und die Bleiabschirmung dabei zerstört. An der Halterung der Quelle wurden danach 600 bis 700 mRem/h gemessen, in 1,5 m Abstand noch 5 mRem/h.
Quelle: Störfallmeldung der NRC
970909dr.txt Event Nummer 32885

8.9.97 Lagerbehälter VSC-24 mit Schweißnahtproblemen

In einem Schreiben an drei Betreiber von Kernkraftwerken hat die Atomaufsichtsbehörde diese aufgefordert, wegen der bekannten Probleme mit Schweißnähten des Brennelementelagerbehälters zusätzliche Unterlagen vorzulegen, wenn weitere dieser Behälter beladen werden sollen. Beim Anbringen der inneren Deckel waren verzögerte Risse an den Schweißnähten aufgetreten.
Quelle: Presseerklärung der NRC
97-128.txt

10.9.97 AKW Byron: Lizensierter Mitarbeiter unter Alkohol

Ein aus gegebenem Anlaß durchgeführter Alkoholtest ergab bei einem lizensierten Mitarbeiter entsprechende Meßergebnisse, so daß seine Zutrittsrechte suspendiert wurden.
Quelle: Störfallmeldung der NRC
970911dr.txt Event Nummer 32901

11.9.97 AKW Lasalle: Operator unter illegalen Drogen

Nachdem er nach mehr als 60 Tagen Abwesenheit an seinen Arbeitsplatz im AKW Lasalle zurückkehren wollte, hat ein Eintrittstest bei einem Operator des Betreibers Commonwealth Edison den Einfluß von illegalen Drogen ergeben. Seine Zutrittsrechte zum Kontrollbereich wurden suspendiert.
Quelle: Störfallmeldung der NRC
970912dr.txt Event Nummer 32907

11.9.97 AKW Turkey Point: LKW mit radioaktiver Kontamination am Werkstor abgefangen

Bei Stichproben wurden an einem LKW Kontaminationen gefunden. Der LKW wird im Kontrollbereich festgehalten.
Quelle: Störfallmeldung der NRC
970912dr.txt Event Nummer 32912