Pfad: Home =>
Events =>
Wochenüberblick /
Themenindex => KW31
Störfälle der Woche: KW31-1997
In Toledo(Ohio) wurde eine radioaktive Quelle mit 8,9 mCi Cäsium-137 und 40 mCi Americium-241 von einem Lastwagen gestohlen. Die Quelle war mit einer Kette gesichert, die von den Dieben durchgeschnitten wurde.
Quelle: Störfallmeldung der NRC 970728dr.txt Event Nummer 32674, Preliminary Notice der NRC 397060pn.txt
Die New York Power Authority als Betreiberin des AKW's ist vorgeladen, um zu erläutern, wieso zwischen der Auslegung des Reaktors und den Notfallanweisungen Widersprüche bestehen. Insbesondere war die Verlegung von Ventilen im Komponenten-Kühlwassersystem nicht korrekt in die Notfallanweisungen übersetzt worden.
Quelle: Presseerklärung der NRC 1-97-93.txt
Wegen einer Verstopfung der Speisewasserzuleitung in der Anreicherungsanlage Paducah (Ohio) sind beide Dampferzeuger ausgefallen. Die Dampferzeugung kam damit zum Stillstand, weil ein dritter Dampferzeuger gerade für eine Reparatur stillag. Bei Ausfall der Dampfheizung besteht die Gefahr, daß sich das gasförmige Uranhexafluorid verfestigt, wenn auch die elektrische Notbeheizung ausfallen sollte. Der dritte Dampferzeuger wurde daraufhin wieder in Betrieb genommen, liefert aber nur 60 bis 70% der benötigten Dampfleistung. Eine Ersatzversorgung soll mit einer transportablen Anlage ad-hoc erstellt werden.
Quelle: Preliminary Notice der NRC 39761pn.txt
Das im erdbebengefährdeten Gebiet liegende Kernkraftwerk Metzamor in Armenien, in den Achtziger Jahren wegen Sicherheitsbedenken stillgelegt und seit kurzem wieder in Betrieb genommen, erhält jetzt neue Lager für abgebrannte Brennelemente. Eine französische Firma hat das Design jetzt abgeschlossen, die französische Regierung gibt finanzielle Hilfe und langfristige Kredite.
Quelle: BBC Monitoring Service, 25.7.97; zitiert nach Uranium Institute London
Die Zeitschrift Nuclear Fuel berichtet, daß der Mandil-Vesseron-Bericht über das französische Abfallmanagement jetzt erst im Herbst erscheinen soll. Eine Vorab-Version des Berichtes wurde dem Atomenergie-Komittee übergeben. Es wird erwartet, daß darin auch für Frankreich ein Übergang zur Direkten Endlagerung abgebrannter Brennelemente empfohlen werden wird. Dies hätte erhebliche Konsequenzen für die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague, in der ursprünglich auch französische Brennelemente aufgearbeitet werden sollten. Erfolgt eine Aufgabe der Wiederaufarbeitung in Frankreich, bleiben der WAA in Frankreich nur die ausländischen Kunden aus Deutschland, Japan und anderen Ländern übrig.
Quelle: Nuclear Fuel, 28.7.97, S.10; zitiert nach News Briefing des Uranium Institute London
Einen Vertrag zur Lieferung von 40 Trockenlagerbehätern CONSTOR für das litauische Kernkraftwerk Ignalina hat die Gesellschaft für Nuklear-Behälter mbH (GNB) unterzeichnet. Die 10 Mio.US-$ teuren Behälter sollen zwischen 1999 und 2001 geliefert werden. Der Betrieb des Reaktors vom Typ Tschernobyl soll durch Entleerung des vollen Lagerpools in Trockenlagerbehälter verlängert werden.
Quelle: Nuclear Fuel, 28.7.97, S.12; zitiert nach Uranium Institute London
Einer der drei Standorte für ein Untergrundlabor zur Untersuchung der Endlagerung hochradioaktiver Abfälle, GARD bei Marcoule, wird von der staatlichen Behörde Agence National des Dechets Radioactivs (ANDRA) jetzt aufgegeben. Nach Angaben der Kommission zur Bewertung der Standorte ist dieser technisch und politisch ungeeignet. Als Alternative werden die Arbeiten in einer Tonformation im Departement Meuse/Haute Marne und einer Granitformation im Departement Vienne fortgesetzt. Die Erstellung eines Untergrundlabors wurde beschlossen, weil die Untersuchungen an vier Standorten für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle in den Achtziger Jahren am heftigen Widerstand gegen die Projekte gescheitert war.
Quelle: Nuclear Fuel, 28.7.97, S.9; zitiert nach Uranium Institute London
Die Northern States Power Company ist zum öffentlichen Klärungsgespräch darüber vorgeladen, weshalb die Durchflußraten der Ersatz-Speisewasserpumpen falsch gemessen wurden. Dadurch wäre im Einsatzfall der erforderliche Durchsatz nicht erreicht worden. Das Problem des falsch gemessenen Durchsatzes war bei anderen Pumpen schon 1991 entdeckt worden, die Untersuchung war aber nicht auf die Speisewasserpumpen ausgedehnt worden.
Quelle: Presseerklärung der NRC 3-97-69.txt
Der Betreiberfirma Omaha Public Power District kommen Verstöße gegen die Anforderungen zum Brandschutz in ihrem AKW jetzt mit $55.000 teuer zu stehen. Insgesamt sind fünf Verstöße festgestellt worden:
- ungenügender Brandschutz bei einem Sensor für die Messung der Umdrehungsgeschwindigkeit der Notstromdiesel bei einem Feuer im Kontrollraum oder in einem Kabelverteilerraum,
- fehlende Anweisungen für die Brandbekämpfung in einem Verteilerraum,
- fehlende Ölsammler an den Reaktorkühlmittelpumpen,
- Ausfall des Löschwassersystemes und fehlende Feuerwachen,
- keine zweijährige Schulung des Löschpersonals im Umgang mit Löschgerät.
In dem Brief an die Firma verurteilt die Aufsichtsbehörde den laschen Umgang mit den Brandschutzvorschriften.
Quelle: Presseerklärung der NRC 4-97-43.txt
64 Demonstranten aus acht Ländern (Russland, Ukraine, Weißrussland, Deutschland, Tschechische Republik, Finnland, Polen, Tadschikistan) haben den Zugang zu der Baustelle des AKW Rostov blockiert. Sie wurden von 500 Arbeitern der Baustelle angegriffen, das Camp wurde zerstört und etliche verletzte Demonstranten wurden in Krankenhäuser gebracht. Die Polizei hat nicht eingegriffen.
Quelle: WISE Copenhagen
Wegen Verstößen gegen Sicherheitsvorschriften ist die Detroit Edison Company vorgeladen. Themen sind unvorschriftsmäßige Wartung von Schaltern und Ventilen, die sicherheitstechnische Bedeutung haben. Außerdem wurden Sauerstoffmonitore im Containment mit ungeeigneten Methoden kalibriert, wodurch neun Monitore unbrauchbar waren. Die Monitore werden im Fall eines schweren Unfalles benötigt.
Quelle: Presseerklärung der NRC 3-97-70.txt