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Störfälle der Woche: KW28-1997
Wegen eines Verstößes gegen die Richtlinien der Aufsichtsbehörde ist die Betreiberin des AKW, Public Service Electric & Gas, jetzt vorgeladen. Die Wärmeabfuhr des AKW ist nach einer Inpektion der Aufsichtsbehörde zufolge unter bestimmten Unfallbedingungen nicht in der Lage, die Sicherheit zu gewährleisten.
Quelle: Presseerklärung der NRC 1-97-78.txt
Nach Protesten von amerikanischen Bürgerrechtsorganisationen hat der amerikanische Kongreß jetzt eine Anhörung zu Vorwürfen durchgeführt, daß Soldaten während des Golfkrieges radioaktiven und toxischen Belastungen ausgesetzt gewesen seien. Da in Geschossen das wesentlich schwerere Uran anstelle anderer Metalle eingesetzt wird, sich bei Auftreffen der Geschosse Teile des Urans verflüchtigen und eingeatmet werden können, werden gesundheitliche Auswirkungen erwartet. Eine Reihe von Exdperten nahm zu dieser Thematik Stellung.
Quelle: International Action Center
Bei einer Überprüfung der beiden Notstromdiesel des AKW wurde entdeckt, daß bei beiden kein Frostschutzmittel im Kühlkreislauf vorgesehen war. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt empfiehlt der Hersteller den Einsatz von Ethylenglykol, die Betreiber hatten dies aber vergessen. Frieren die Diesel ein, dann sind beide Diesel gleichzeitig unbrauchbar und fallen für die Notversorgung aus.
Quelle: Störfallmeldung der NRC 970708dr.txt Event Nummer 32596
Eine große Anzahl Demonstranten hat die elf Zufahrten zu der Baustelle des im Bau befindlichen AKW Temelin blockiert. Das AKW ist vom russischen WWER-Typ. Wegen der katastrophalen Regenfälle in der Region wurde die Blockade später vorzeitig abgebrochen.
Quelle: Beschreibung von Michael Mariotte über NIRS-Net
Mit einem 800 Mio $ schweren Vertrag zwischen dem Iran und einer russischen Herstellerfirma soll der iranische Reaktor in Bushier fertiggestellt werden. Die ursprünglich dort tätige Firma Siemens hatte sich in den Achtziger Jahren aus dem Projekt zurückgezogen. Vorwürfe aus den USA, die die Abzweigung von spaltbarem Material zum Waffenbau zum Gegenstand haben, wurden von einem Regierungssprecher mit Hinweis auf die subkritischen Versuche in der amerikanischen Testsite in Nevada zurückgewiesen.
Quelle: Presseagentur Reuter
Drei Arbeiter der Firma Babcock&Wilcox wurden beim Abriß eines Gebäudes zur Produktion von Plutonium mit Plutonium belastet. Beim Einsatz einer Schabemaschine zur Oberflächendekontamination an Wänden traten erhebliche Inhalationsdosen auf. Obwohl die Arbeiter doppelte Schutzkleidung trugen, wurden größere Mengen Plutonium eingeatmet, wie Nasenabstriche ergaben. Bei der am höchsten belasteten Person wurden etwa 600 mrem abgeschätzt. Maximal sind 2000 mrem offiziell erlaubt. Die weitere Untersuchung von Urinproben und eine genauere Dosisabschätzung werden nun durchgeführt.
Quelle: Preliminary Notice der NRC 197041pn.txt
Die Fehler bei der Umschaltung auf eine externe Notstromversorgung, die während des letzten Stillstandes des Reaktors auftrat (siehe Bericht), wird jetzt genauer untersucht. Der Betreiber wurde jetzt vorgeladen, um zu den von der Aufsichtsbehörde ermittelten Sachverhalten in einer öffentlichen Anhörung Stellung zu nehmen.
Quelle: Presseerklärung der NRC 2-97-39.txt
Zwei Packungen mit Tc-99m-Generatoren von Mallinckrodt in Missouri kamen nach dem Transport durch Federal Express bei zwei Empfängern defekt an, die Oberflächenstrahlung überstieg die zulässigen Grenzwerte erheblich. Die Oberflächenstrahlung betrug 250 bzw. 200 mrem pro Stunde.
Quelle: Preliminary Notice der NRC 39058pn.txt
Ein Leck in einer Hochdruck-Einspeiseleitung des Reaktors Oconee 1 hat die US-Aufsichtsbehörde jetzt dazu veranlaßt, alle Betreiber zu einer Überprüfung aufzufordern. Bei dem Leck waren größere Mengen Reaktorkühlmittel ausgetreten, es erwies sich als nicht absperrbar. Die Ursachenanalyse hat ergeben, daß rasche Temperaturwechsel und Vibrationen zu einer Materialermüdung der Schweißnaht geführt hatten. AKW's mit ähnlicher Konstruktion der Einspeiseleitungen sollen diese überprüfen.
Quelle: Information Notice der NRC IN97046.WP
In einem Rundschreiben an alle Betreiber hat die US-NRC zu einer Überarbeitung von Brandschutzprozeduren aufgefordert. Dabei geht es um Ersatzmaßnahmen für Fälle, bei denen automatische Brandmelde- und Löscheinrichtungen ausfallen und durch Ersatzmaßnahmen ausgeglichen werden sollen (z.B. regelmäßige Feuerwachen). Die Behörde benennt drei Vorkommnisse, bei denen die Ersatzmaßnahmen unangemessen waren und im Ernstfall zu einer verspäteten Reaktion geführt hätten.
Quelle: Information Notice der NRC IN97048.WP
Wegen Verstößen gegen Brandschutzvorschriften ist der Betreiber zu einer öffentlichen Sitzung mit der Aufsichtsbehörde vorgeladen. Die Verstöße im einzelnen:
- Dieselgenerator-Schaltkreise waren nicht gegen Brand geschützt,
- unbrauchbare Abschaltprozedur bei einem Brand in einem Kabelverteilerraum,
- unbrauchbarer Wasservorhang gegen Ausbreitung eines Feuers in einen anderen Brandabschnitt,
- unzulässiges Ölsammlersystem bei den Reaktorkühlpumpen,
- unbrauchbare Kontrolle von Brandlöscheinrichtungen,
- nicht durchgeführtes Training des Feuerwehrpersonals.
Anlaß der Untersuchung war der Riß in einer Dampfleitung, der zu Gefahren für das Personal führte.
Quelle: Presseerklärung der NRC 4-97-39.txt
Nachdem Greenpeace-Aktivisten aus der Umgebung des Abflußrohres der Anlage bei Cherbourg entnommen, radiologisch ausgemessen und Portionen des Materials den Behörden von Kundenländern in den Niederlanden, Belgien, der Schweiz und Deutschlands überreicht hatten, ist jetzt das Bootfahren und Fischen im Bereich des Rohres verboten worden.
Quelle: Pressemeldungen, Agentur Reuter
Nachdem die Baustelle des ersten kubanischen Reaktors vom russischen WWER-Typ über viele Jahre nicht weitergeführt wurde, soll der russische Lieferant jetzt an dem AKW weiterbauen und es binnen drei Jahren fertigstellen.
Quelle: Pressemeldungen, Agentur Reuter
Eine Quelle mit 6 Millicurie Cäsium-137, die für Feuchtemessungen im Straßenbau in Delaware eingesetzt wurde, ist verlorengegangen. Das Meßgerät war zur Wartung an den Hersteller eingereicht worden, der den Verlust der Quelle im Gerät meldete. Nun wird angenommen, daß der etwa 1 cm lange Stab aus dem Meßgerät herausfiel und von einem Finder an sich genommen worden sein könnte. Jeder Umgang mit der ungeschützten Quelle ist wegen der intensiven Strahlung mit einem großen Gesundheitsrisiko verbunden.
Quelle: Presseerklärung der NRC 1-97-81.txt